Herbst in Venedig
Morgens im Feinkostladen in der Lista di Spagna, die früher einmal ein Kanal war, baccalà mantecato für ein Picnic besorgen. Mit dem Boot auf den Lido fahren und vor dem Hotel des Bains ins Wasser gehen. In der kleinen Bar bei den Alboretti, am Ende des Lido, Sarde in saor essen.
In den Gassen um den Canal Grande umherstreifen, sich in den winzigen calle verlieren, die zu morschen Landungsstegen führen. Ob die Katzen, die hier sitzen, nicht doch heimlich die Menschen beobachten?
Auf den Bänken von Cannaregio sitzen und den Sonnenuntergang genießen. In der Abenddämmerung eine dunkle Kirche besuchen und vielleicht ein paar Orgelklänge hören. Sich auf den Sonntag freuen, wenn der Maestro di Capella, Nachfolger Monteverdis, um elf Uhr auf der Orgel spielt und den Sonnenstrahlen folgen, die auf die Goldmosaiken fallen. Mit dem Linienboot nach Sant’ Erasmo fahren und auf schildgesäumten Straßen hinunter zum Strand gehen, wo die Venezianer Picnic machen. Baccalà mantecato, milchig gerührt, mit weißem Brot und kühlem Weisswein genießen. An einem Montag mit dem Schiff die Brenta hinunterfahren und in den Gärten der Villen spazierengehen.
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